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Ich bin es satt (Allgemein)

Vera @, Engelskirchen, Montag, 14.09.2009, 16:55 (vor 5358 Tagen)

Ich bin es satt immer nur von früher zu lesen wie es im Heim war,am Anfang war es ja noch interessant darüber zu schreiben und zu lesen aber jetzt,nein nicht mehr,wir leben im heute und morgen unser Leben ist weiter gegangen und wir haben uns auch verändert,wieso schreiben wir nicht mal was wir nach dem Heim
gemacht haben oder wie es uns ergangen ist oder was wir jetzt machen, wir leben jetzt und nicht in der Vergangenheit,auch sind wir nicht in ihr gefangen.

--
Bevor Du urteilen willst, über
mich oder mein Leben, ziehe meine
Schuhe an und laufe meinen Weg,
durchlaufe die Straßen, Berge und
Täler, fühle die Trauer, erlebe den
Schmerz und die Freuden.........
.....und erst DANN kannst Du
urteilen...

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Ich bin es satt

Vera @, Engelskirchen, Montag, 14.09.2009, 17:23 (vor 5358 Tagen) @ Vera

ich arbeite seid Jahren in einem Werkzeugbau in Köln,wo ich Bestellungen mache,
aber auch Werkzeuge repariere,habe zwei erwachsene Kinder( Mädchen)die schon aus dem Haus sind,wärend meiner 20 jährigen Ehe(bin seid 6 Jahren geschieden) bin ich viel in der Weltgeschichte rumgekommen was jetzt leider nicht mehr geht,da ich an erster Stelle an meine Kinder denke damit sie über die Runden kommen,denn für sie ist es noch schwer auf eigenen Beinen zu stehen (aber sie werden sich schon daran gewöhnen,das nicht alles so leicht ist)auch habe ich 2 Katzen,die mich überwiegend als Dosenöffner sehen,Hobby`s habe ich keine festen,sondern mache gerade das worauf ich Lust und Spass habe,war vergangendes
Wochenende zB. im Hochseilgarten.
LG Vera

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Ich bin es satt

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Montag, 14.09.2009, 17:45 (vor 5358 Tagen) @ Vera

Hallo Vera ein Intressantes Thema das du da anschneidest. In der Tat wäre es Interessant mal zu erfahren wie es nach dem Heim war.

Ich jedenfalls hatte noch so manche Hürden zu überwinden, da ich damals Arbeitslos war. Erst ein halbes Jahr später habe ich eine Arbeit gefunden und war in der Weißwarenzene gelandet. Also Waschmaschinen, Herde, Trockner etc. reparieren. Danach Techn. Ausbildung und wieder Arbeitslos. Für mich war der Arbeitsmarkt nicht grade barmherzig. Naja Schwerbehinderte haben eben kaum eine Chance auf den Arbeitsmarkt und so schlug ich mich mit verschiedene Jobs rum. Dazwischen lange Krank und sozialer Abstieg und Pleite. Aber ich hatte auch Glück mit einem Unternehmer Namens Zesar den ich aus der Musikzene kennengelernt habe - der mir gut bezahlte Arbeit in seinem Unternehmen gab und mir berufliche Perspektiven aufzeigte...

demnächst mehr von mir und das Thema nach dem Heim.

--
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Mit lieben Grüßen euer Klaus
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Jürgen @, Oranienburg, Dienstag, 15.09.2009, 10:19 (vor 5358 Tagen) @ Vera

Hallo Vera,

ich brauchte auch etwas Pause hier - zum Teil auch unfreiwillig.
Ich sehe das genau so wie Du und habe es auch schon mal geschrieben.

Nachdem ich so einige Probleme mit der Freiheit hatte und auf "schlechten Umgang"
gestossen bin, habe ich mein Abi geschmissen und musste für mich alleine sorgen.
Nachdem ich bei Klöckner-Möller ca.6 Jahre gearbeitet habe , bin ich in den Fensterbau zu Fa. Brabeck
gewechselt, den ich aber nach ca.6 mon. wieder verließ.
In einem Subunternehmen baute ich dann in Köln so einige Fenster und Türen ein.
Nach einer halbjährigen Arbeitslosigkeit konnte ich mit Vitamin B Spritze in einem Versicherungs Unternehmen
19 Jahre mein Unwesen treiben.
Nach einem Unfall bin ich seid 1990 EU- Rentner (Erwerbsunfähig).
Nach ca.2Jahren Rentner dasein habe ich mir heimlich eine Ausbildung im PC-Support und danach in Java und C++ finanziert. Hat nicht nur mich sehr gefordert und an so manche grenze gebracht.....
Aufgrund dessen das ich mein Wissen nicht anwenden darf, ist natürlich so vieles wieder den Bach runter.
Ach ja, wie konnte ich es vergessen.....ich habe mit 18 das erste mal geheiratet und mit38 das zweite mal. Habe 2 leibliche Kinder und drei die mich als Vater ansehen. Heute lebe ich in Ruhe mit meiner Freundin zusammen, und bin gerade Opa geworden.

Ohne nach vorne zu sehen um diverse Probleme zu lösen ist es einfach nicht zu schaffen. Das ging soweit, das ich vieles böse aus der Vergangenheit so richtig verdrängt habe. Als ich hier wieder mit so manchem konfrontiert worden bin, habe auch ich bemerkt das es mich wieder in so einigen Dingen hemmt.
So schaue ich ab und zu mal hier rein und konzentriere mich weiterin auf das hier und jetzt.
Die Vergangenheit hat einen doch geprägt, aber ich lasse mich von ihr nicht wieder so in Beschlag nehmen.

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Dienstag, 15.09.2009, 13:41 (vor 5358 Tagen) @ Jürgen

Hallo Jürgen,
die Schwierigkeiten die ich nach 22 Jahren Staatsobhut/Erziehung hatte war das ich in vielen Dingen unfähig war damit umzugehen geschweige denn von Rechte was wusste.
Das fing mit meinem damaligen Selbstbewustsein an und gipfelte mit Behörden Firmen etc. Oft haben die meine Anfragen (Ich hatte nicht mal gelernt klare Forderungen oder besser gesagt mein Recht einzufordern) nicht Verstanden und watschten mich ab, was nicht grade zu noch mehr elbstbewustsein sorgte.

Ich erinnerte mich noch genau wie ich mit 18 Jahren, also Volljährigkeit, die Unterhaltsakte meines Vaters vom Jugendamt mit dem lapidaren Schriftsatz "zu unseren Entlastung..." bekam. In den Schreiben stand weiter drinn das mir eine Erbschaftspflichtanteil nach § 1932B und §1932C gemäss der letzten 5 Jahren seiner Unterhaltspflicht zustand.(Anmerkung: Diesen Paragraph gibt es heute so nicht mehr)
Toll, da steht mir augenscheinlich was zu und ich stand wie Blöde und nicht Bestellt dar. Erst nach meiner Ausbildung viel mir das Schreiben wieder in die Hände und wusste nicht wie ich es Angehen sollte.

Also ab damit zum Gericht und schauen wie es gehen könnte. Das es eine Rechtsauskunft oder Anwälte dafür geben könnte war mir damals ebenfalls nicht bewusst. Im Gerichtsgebäude sprach ich einen Mann mit schwarzer Kutte an ob er mir eine Auskunft geben könnte und beichtete Ihm mein Anliegen.

Dieser Mann war ein Rechtsanwalt und meinte ich solle damit in den nächsten Tagen in seine Kanzlei erscheinen. Gesagt- gemacht- getan-. Nach fast zwei Jahren wurde mir dann der Erbanteil von 8000 DM ausgezahlt und ich hatte so meine Rache damals an meinen Vater gehabt.:-(

Toll was, naja heute sehe ich die Dinge völlig anders und wenn der Plattenspieler leiert gehts locker ab zum Rechtsanwalt ;-)

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Ich bin es satt

Tigger, Gebhardshain (Westerwald), Dienstag, 15.09.2009, 19:28 (vor 5357 Tagen) @ Klaus Grube

Ja grade heute haben wir über die Biographie gesprochen!!Ich arbeite in der Altenpflege!
Ich sollte 5 Punkte aufschreiben ,auf was ich Stolz bin!Nartürlich kam mir da die Erinnerung an die Zeit als ich im Heim war und was doch aus mir geworden ist!
Ja man muß schon was dafür tun ,damit das Leben funktoniert!Denkt doch einfach mal darüber nach wodrauf ihr stolz seit. Dann werdet ihr merken ,das man doch für sein Leben teils alleine verantwortlich ist!!
Aber man muß es auch wollen !!!!!

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Ich bin es satt

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Dienstag, 15.09.2009, 21:50 (vor 5357 Tagen) @ Tigger
bearbeitet von Klaus Grube, Dienstag, 15.09.2009, 22:06

Hallo Tigger,
natürlich sind ähm, bin ich Stolz darauf was aus mir geworden ist. Das ist hier nicht die primäre Frage. Eher ist es so wie lange der Weg für uns dauerte bis ich/wir geschafft haben.
Alllerdings ist dein Veto durchaus berechtigt und ebenfalls ein Meinungsaustausch wert.

Warum nicht darüber reden worauf wir heute Stolz sein sollten?

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Bernd D ⌂ @, Köln, Mittwoch, 16.09.2009, 20:10 (vor 5356 Tagen) @ Klaus Grube

HALLO

Für mich is jeder singe jlückes Schmied.Wat is allerdings driss finge,sin immer
diese doofen ussreden üvve de Kindheit.Ich kann dat langsam nit mehr höhre.
Luurt üch doch mal de Verbrecher an die sich eenfach da hinsetze un saje,däht mir ligg ich war een Heimkind.Ich weiss dat et villen schlecht erjing in Sülz ävver Lükcher dat is 30-40 Johr her.
Ich war och in sülz un us mir is jed jeworde.

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Donnerstag, 17.09.2009, 10:59 (vor 5356 Tagen) @ Bernd D
bearbeitet von Klaus Grube, Donnerstag, 17.09.2009, 11:27

Hallo Bernd,

für mich ist jeder seines glückes Schmied

könnte man sagen, dem ist aber nicht so. Mein Glück habe ich mir nicht im Heim ausgesucht und danach habe ich mit den mir mitgegebenen Wissen, Unsicherheit, Krankheit und Problemen auch kein glücklichen Start fürs weitere Leben gehabt. Was nicht heissen soll, dass ich oder viele andere heute nicht Glücklich sind oder das aus denen nichts wurde.

Natürlich muss jeder irgendwie klar kommen und auch schauen das er aus seinen gegebenen Mitteln das macht was er möchte um glücklich zu sein. Doch was ist Glück?

Du übersiehst aber eins, dass viele Ehemaligen selbst nach 30 oder 40 Jahren noch immer nicht darüber weggekommen sind, was denen damals zugefügt wurde. Dieses Leid wird immer in deren Köpfen eingemeisselt bleiben.

Ich kenne Sülzer Heimkinder denen es sehr gut im Heim erging aber vor dem Heimaufenthalt vergewaltigt oder geprügelt wurden. Auch diese Kinder können nicht vergessen und hatten keinen Schmied der sie auf das leben vorbereitete.

Viele Ehemalige haben eine mehrjährige Therapie hinter sich gebracht um in ihrem "Glück" (Leben wäre das bessere Wort)es ein wenig besser zu haben. Andere haben es nicht geschafft und sind Tod oder auf die schiefen Bahn geraten. Gerade bei den letztgenannten Kindern war kein Schmied da, der ihnen half ihre schwierige Situation zu meistern.

Anmerken möchte ich noch das die wenigsten Verbrecher aus den Heimen waren und die die dort waren, dies nur als billige Entschuldigung vor dem Richter sagen, dass man aus einem Heim kommt. Dieses Gerede hört sich heute wirklich niemand mehr an und ich denke das dies auch niemand mehr sagt.

Desweiteren hat hier im Forum noch keiner sich über seine doofe Kindheit geäussert. Vielmehr berichten hier Ehemaligen wie es Ihnen damals im Heim und später erging und dass so finde ich, ist kein Driss und kein Glück sondern das wahre Leben eines jeden einzelnen Ehemaligen um anderen vielleicht ein wenig zu helfen. Schon darüber zu Reden ist ein wenig Glück.

Umso mehr freut es mich, wenn Leute wie du locker und heiter durchs Leben gehen können. Denke aber bitte daran, dass viele Ehemalige noch bis heute es nicht können- und mit diesem Forum versuchen- ihr nicht vorhandenes Glück ein wenig aufzuarbeiten um wenigsten künftig auch etwas glücklicher zu werden wie du es bist.

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Bernd D ⌂ @, Köln, Donnerstag, 17.09.2009, 21:14 (vor 5355 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus

Wie ich aus deinem Bericht lese,deutes du minge Worte nicht su wie ich se jemeint han.Ich habe nicht behauptet,das hier üvver doofe Kindheit jeschrivve
wird.Sondern üvver die doofen Ausreden.
Ich meinte och nicht,dat man ds erlebte verjessen kann.Man muss ävver versuche damit um zu john.Ich weiss ohne Hilfe jeht dat nit alsu muss man Hilfe in Anspruch nemme.es macht mich immer widder traurig,wenn einije et nit schafe un de Tod
als erlösung ansehen,ävver die lück de op de schiefe Bahn jeraten sin,sin et in minge aujen selver schuld un nit dat Heim.Dies wären dann de Ausreden.
Jetzt zu dinger fraje wat is Jlöck.
Ich kann es dir nur für mich erkläre.Jlöck is für mich minge Frau un Kinder.
Für andere is et vieleicht een job zu an.Du siehs Jlöck kann man nit Diffinire.
Für jeden is et jed anderes.

Ich bin es satt

ewt @, Köln, Sonntag, 20.09.2009, 17:38 (vor 5352 Tagen) @ Bernd D

Hallo Bernd und Klaus,
Ich glaube ihr habt beide Recht.Bernd du hattest das Glück im Heim zusein ,wo es die "Vergewaltigung" des Menschen und der Seele nicht mehr gab.Dadurch hattest du andere Vorraussetzungen.Andere hatten das Glück nicht.Da hier im Forum sehr viele Jahrgänge vertreten sind,kann deine Stellungnahme schon ein Schlag ins Gesicht für die Betroffenen sein.Klaus du hattest das Pech in einer Zeit im Heim zusein,wo die "Vergewaltigung" des Menschen und der Seele an der Tagesordnung war.Dadurch hattest du ganz andere Vorraussetzungen als andere.Nur für die ,die diese Zeit nicht erlebt haben wie du,ist es sehr schwer zu verstehen das ihr geliebtes Heim ,eine verdammt harte Vergangenheit hat.Ich glaube aber wenn beide Seiten die "Gegenseite"akzeptieren und auch tolerieren,kann jeder was von dem anderen annehmen.

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Ich bin es satt

Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Montag, 21.09.2009, 08:47 (vor 5352 Tagen) @ ewt
bearbeitet von Klaus Grube, Dienstag, 22.09.2009, 17:01

Hallo ewt,
natürlich kann ich beide Seiten verstehen. Die jenigen die im Heim posetives erfahren haben und die jenigen die das Heim in schlechter Erinnerung erlebt haben, werden von mir gleichermaßen verstanden.
Bernd D. hat seinen Standpunkt ja noch einmal hinreichend zu seiner ersten Meinung dargestellt.

Im Forum haben wir verschiedene Generationen die das Heim vor-, während- und nach- dem Krieg erlebt haben. Wir haben aber auch eine Generation hier, die die moderne Pädagogik ab 1973 glücklich erleben durften.

Aber wir haben auch Leute hier die selbst zu den Zeiten als die Ordensschwestern dort waren, durchaus zufrieden waren und nicht Ihre Doppelbödigkeit wie Moral, wie Schläge oder Strenge etc. erlebt haben.

Jeder hat eben das Heim anders erlebt. Mein einziges Pech war, dass ich die Gruppe Wiesemann erleben durfte, die in meinen Augen schlimmer als die Ordensschwestern waren. Besser gesagt schlimmer gehts nicht mehr.
Sowas vergisst man sein Leben lang nicht und von daher reagiere ich etwas sensibel wenn ich lese, das daß Heim eine "super geile Zeit" war oder "jeder ist seines Glückes Schmied" ist. Sowas fassen, besonders die Traumatisierten schnell anders auf.

Trotzdem erlaube ich mir natürlich solche Aussagen, für das ich volles Verständnis habe, zu hinterfragen damit hier im Forum untereinander ein Verstehen zwischen schlimme oder gute Heimzeit aufkommt. Letztendlich saßen wir alle im gleichen Boot...

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Ich bin es satt

imi @, Kaiserslautern, Dienstag, 22.09.2009, 21:03 (vor 5350 Tagen) @ Bernd D

Bernd,
dein erster Beitrag zu diesem Thema hat mich geschockt.
Hab ihn erstmal als unqualifiziert abgetan.
Lassen wor mal Mord und Bankraub beiseite, fast keine History
gibt dazu Entschuldigungen.
Da gibt es vieles danebem, das vielen meiner Generation den Weg ins Leben, den Umgang im Leben, das Verhalten im Leben, das Verstaendnis zu Leben verbaut hat.

Nachdem ich Deinen Beitarg verarbeitet habe, kann ich Dir zum Trist sagen,
selbst "Spezialisten", Therapeuten genannt, konnten mit unserem erlebten nicht umgehen, konnten oder wollten die Schilderungen nicht glauben, konnten oder wollten die zwangslaeufigen Verhaltensmuster nicht verstehen.
Ich gebe Dir in einem Recht, pauschal zu sagen das Heim ist schuld reicht nicht.
Aber schau auf individuelle Erfahrungen, auf Zeiten bzw. Generationen und Du wirst, um in Deiener Aussprache zu bleiben, sagen: Jo dat wor ene aerme Kaehl, en aerm Sau, dat haett der net esu verdeent.
Ich habe gut 30 Jahre gebraucht, um zwar noch noch nicht mit beiden Fuessen, aber zumindest mit 9 Zehen im Leben zu stehen.
Denk mal ueber Pauschalierung und nicht zuletzt ueber den dummen Spruch :Jeder ist seines Glueckes Schmied nach.
Schmied ist ein Handwerk, nich jeder hat Handwerk gelernt. Und schon gar keins das Kraft und Geschick benoetigt.
Ich bin jedenfalls froh, wenn beim Nagelklopfen mein Daumen nicht der Hauptanschprechpartner des Hammers wird.
Glueck und Lebensfaehigkeit sind nun mal zwei paar verschiedene Schuhe.

Trotzdem, schreib weiter, freu mich auf erfrischende koelsche Toen:-D

imi

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