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aktuelle info zum abriss (Stand und Meinung zum Abriss des Heimes)

hütchen @, köln, Dienstag, 17.08.2010, 19:04 (vor 4973 Tagen)

ute - ihres zeichens ehemalige erzieherin von hütchen und wohnhaft mit fast-blick auf's gelände - hat mir eben folgende zeilen gesendet:

... "Vorhin hat es drüben wieder geächzt und gekracht ! Da bin ich natürlich mal rüber gelaufen - mit Kamera !
Ich habe bestimmt ne dreiviertel Stunde zugeschaut, wie die Ecke des Säglingshauses an der Antweiler immer kleiner wurde. Eigentlich hätte ich einen Klappstuhl mitnehmen können, es war sehr interessant mit dem neuen Baggerteil !! Der packte mit seiner überdimensionalen Pinzette die tragenden Balken am Dach raus, bis es zusammenklappte.

Aber, irgendwie tut es immer etwas weh, zuzuschauen wie alles zusammenbricht." ...

tja ihr lieben, soweit das neueste vom abriss.

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Langzeitstudentin der Toleranz!

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Inge @, Köln, Dienstag, 17.08.2010, 20:25 (vor 4972 Tagen) @ hütchen
bearbeitet von Inge, Dienstag, 17.08.2010, 20:36

Scheisse,wir haben es alle gewussst!

Ich persönlich war sehr froh darüber,das die ganze Abreissgeschichte ins stocken geraten war!
Blödsinniges Hoffen auf ich weiss nicht was!!!
Mein Zuhause verschwindt,wird dem Erdboden gleichgemacht!!!

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yes we can...

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Ruth ⌂ @, Köln, Mittwoch, 18.08.2010, 14:42 (vor 4972 Tagen) @ Inge

Ich bin schon froh, das ich nicht so nah wohne. Ich habe das Gefühl mit jedem Stück was fällt wird meine Vergangenheit ausgelöcht.
Aber auch verschwindet das was fast 16 Jahre mein zu Hause war. Meine Gefühle dazu sind sehr zwiespältig.:-(

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Liebe Grüße Ruth

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Werner1960 @, Mittwoch, 18.08.2010, 14:46 (vor 4972 Tagen) @ Inge

Ich kann dieses Gejammere wegen des Abrisses nur schwer ertragen.
Die gleichen User, die sich über den Abriss beklagen, stellen differenziert dar, wie schlecht es ihnen im Heim ergangen ist. Seid doch froh, dass die Hütte abgerissen wird.

Und: So wie uns geht es auch anderen Menschen, die die Volljährigkeit erreichen und altern. Die wenigsten Mitmenschen der BRD leben noch in dem Haus (geschweige denn Säuglingsstation) in dem sie Ihre Kindheit und/oder Jugend verbracht haben.

Tempus fugit

Werner1960

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Ruth ⌂ @, Köln, Mittwoch, 18.08.2010, 14:57 (vor 4972 Tagen) @ Werner1960

Werner, das hat nichts mit Gejammer zu tuen. Ich wollte nur versuchen auszudrücken was es in mir auslöst.
Man kann doch die Meinung anderer einfach mal so stehen lassen ohne sie zu kritisiren.

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Liebe Grüße Ruth

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ikarus @, Mittwoch, 18.08.2010, 22:03 (vor 4971 Tagen) @ Ruth

Hallo Ruth.Das ich letztes mal nur einen Text wiederholt habe war nur ein missgeschick.Der Abriss des Heimes bewegt mich auch.Bin einigemale dort gewesen um nochmal erinnerungen wachzurufen.Erinnerungen und Empfindungen kann mann nicht Sezieren und dann für alle gelten lassen. Für mich ist der Abriss auch ein stück verlust.Wenn manche sagen, ja und man zieht zuhause ja auch aus,möchte ich entgegnen das man trotzdem seine Familie nicht verliert.Wir waren keine Familie sondern eher eine zweckgemeinschaft.Aber wir wurden sehr weltfremd erzogen.Draußen war eine ganz andere Welt.Besonders die, welche von klein auf die Nonnen erlebten,wurden so Weltfremd erzogen.Wenn ich nur an die Eifel denke.Wir zogen da rum und sangen fahrtenlieder wie es in den 50ern vieleicht üblich war.Die Nonnen haben damals ihr Ding durchgezogen und das war eben ein veraltetes Erziehungssystem.Und das ist es vieleicht was uns verbindet und uns trotz allem immer noch am Heim festhalten lässt.Es gab keine Liebe auch keine Geborgenheit.Aber es war eine sicherheit da die ich Persönlich nur viel später bei der Bundeswehr erlebt habe.Habe vor einiger zeit zimmerbi und Mann getroffen.Habe gesagt ich rufe mal an und komme vorbei.Habe es bis heute nicht geschafft.Ich kann nicht mal beschreiben was mich hindert.Bin total blockiert.Deswegen kann ich Dich sehr gut verstehen.Aber beziehe nicht was ich oder andere schreiben auf Dich. Jeder hat seine Heimzeit anders empfunden.Weil jeder unter anderen voraussetzungen reinkam und auch im unterschiedlichem Alter oder(wie auch viele Kritiker) erst nach den Nonnen.Wünsche Dir alles gute. Lotti

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Irrtum

Inge @, Köln, Donnerstag, 19.08.2010, 21:00 (vor 4970 Tagen) @ ikarus
bearbeitet von Inge, Donnerstag, 19.08.2010, 21:33

Hi Ikarus,

Erst einmal liebe Grüsse Geschwisterlicherseits!
Ich hoffe Dir geht es soweit gut?!
Darfst mich auch gerne privat anmailen,wenn Du das magst!

Du hast in Deinem Beitrag u.a.von weltfremd und Fahrtenliedern gesprochen.
Das kam nicht von den Nonnen! Die haben uns niemals nach Steinfeld begleitet!
Die sind immer in Sülz geblieben.
Es war die damalige Zeit,glaube ich! Man wollte etwas festhalten!(Was auch immer?!) Und das hat sich auch in den Liedern wiedergespiegelt,(Mundorgel) die man uns beigebracht hat!
Wenn ich an meine Kindheit denke,dann gehören diese Lieder einfach dazu! Sie waren Bestandteil dieser!

Auch heute noch singe ich diese Lieder gerne oder spiele sie auf dem Akordeon.
Und es gibt tatsächlich einige Menschen in meinem Umfeld,die da gerne mitmachen
und sich wundern,das es überhaubt noch jemanden gibt,der diese Lieder noch kennt!

Die Weltfremdheit die Du beschreibst,lag wahrscheinlich begründet an dem Zustand das,das Kinderheim wie ein eigenes Dorf in einer Stadt war!

Es gab doch alles dort!Wir waren völlig autark!
Scneider,Schuster,Schlosser,Gärtnerei, Wäscherrei,Grossküche,Schreinerei etc.

Aber auf die Grosse weite Welt,mit ihren ganzen Grausamkeiten hat man uns nicht
vorbereitet!

Mal ganz ehrlich,das kann ich meine Kinder in der heutigen Welt auch nicht mehr!


Ich drück Dich mal aus der Ferne!

LG Inge

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hütchen @, köln, Mittwoch, 18.08.2010, 15:16 (vor 4972 Tagen) @ Werner1960

hallo werner,

ich jammere (wenn auch größtenteils nur innerlich),
weil ich dieses gelände nicht nur als eine ansammlung von gebäuden ansehe, in welchen ich gelebt habe,
sondern weil es für mich tatsächlich
- so komisch es sich vllt. auch anhören mag -
irgendwie körperlich als eltern/familienersatz steht.

und im gegensatz zu mir (und anderen von uns), können diese "meisten menschen der brd" ihre eltern und verwandte (sofern sie noch nicht verstorben sind) sehen wann sie wollen:
ich werde es dann ab einem bestimmten zeitpunkt nicht mehr können.
(fühle mich dann irgendwie vergleichbar mit einer vollwaisen)

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Langzeitstudentin der Toleranz!

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Werner1960 @, Mittwoch, 18.08.2010, 15:37 (vor 4972 Tagen) @ hütchen

Hallo hütchen,
hallo Ruth,

Ihr habt mich davon überzeugt, dass man/frau es anders empfinden und erleben kann.
Deshalb: ENTSCHULDIGUNG .-)


Werner1960

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ewt @, Köln, Mittwoch, 18.08.2010, 17:44 (vor 4972 Tagen) @ Werner1960

Mir hat der Vater Staat (Stadt Köln) schon soviel genommen,da kann er(sie)auch noch mein zu Hause nehmen.Freunde und Freundinnen waren auf einmal weg.Erzieherinnen und Erzieher waren aufeinmal weg(ca.60- 70).Meine Halbwaisenrente von 18 Jahre durfte ich auch ihm (ihr) "schenken".Jetzt wird halt noch das Heim abgerissen.Es gibt schlimmeres.Die wichtigen Sachen habe ich in mir gespeichert und die kann mir keiner nehmen.Es gibt aber noch etwas ,was man mir nicht nehmen kann.Stolz auf mich selbst zusein.

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Donnerstag, 19.08.2010, 08:54 (vor 4971 Tagen) @ ewt

Hallo,
wen interessiert schon ein Abriss? Rückblickend wissen heute die wenigsten Kölner Bürger über die Geschehnisse und Leben in dieses Heim. Ein Gebäudekomplex verschwindet eben.

Für mich verschwindet ein Stück Kindheit und somit kann ich künftig nicht mehr das Heim, zum seelenbaumeln lassen und Rückblicken, besichtigen. Egal was ich dort erlebt habe. Es bleibt für immer meine Heimat und das ist entscheidend. Ein Aussenstehender mag das nicht verstehen aber für mich wird künftig ein Teil meiner Autobiografie nicht mehr sichtbar sein.

Der Abriss wird auch nicht die schlimme Zeit vieler ehemaligen Heimkindern auslöschen. Im Gegenteil der seelische Schmerz wird bei den einen oder anderen verstärkt wieder vorhanden sein. jeder wird es anders empfinden.

Sülz wird im Zuge seines neuen Stadtteilbildes ein neues Gesicht bekommen. Lediglich die Kirche wird uns noch daran erinnern das dort mal was anderes war. Keiner wird sich über den Abriss beschweren wollen. Ist doch in diesem heruntergekommenen Heim strukturell (Kasernenhof und Mauer) eine kindgerechte Unterbringung nicht mehr Zeitgemäß.

Für mich spiegelt sich hier genau der Wiederspruch. Möchte ich einerseits das Heim noch sehen können und andererseits muß ich verstehen das dieses Heim für Kinder nicht mehr tragbar ist.

Eine Gedenktafel mit Bernds Worten, die er auf dem Ursulahaus geschrieben hat, würde mir helfen, dort nachdenkend zu stehen, damit meine- aber auch die Stadt- Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.

Klaus

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
Internet: http://www.kinderheim-Koeln-suelz.de
Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28

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bernd @, Bergisches Land, Sonntag, 22.08.2010, 18:42 (vor 4968 Tagen) @ Klaus Grube
bearbeitet von bernd, Samstag, 06.11.2010, 22:16

:-|

aktuelle info zum abriss

bernd @, Bergisches Land, Donnerstag, 26.08.2010, 21:47 (vor 4963 Tagen) @ bernd
bearbeitet von Klaus Grube, Freitag, 27.08.2010, 07:39

Hier ein paar Bildchen (26.8.2010)

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hütchen @, köln, Freitag, 27.08.2010, 19:38 (vor 4962 Tagen) @ bernd

na, dann häng ich meine "grabes"bilder mal mit dran.

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und die "zerschlagene Freiheit" von ute
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neue mieter - zu tausenden - belagern auch schon längst das gelände ;)
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Ruth ⌂ @, Köln, Mittwoch, 18.08.2010, 17:45 (vor 4972 Tagen) @ Werner1960

Hallo Werner, deinen Satz finde ich echt gut. Entschuldigung angenommen, obwohl hättest du nicht gebraucht;-)

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Liebe Grüße Ruth

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