Heimaufenthalt von 1959 bis 1963 also im Alter von 10-14 Jah (Biografien / Personen)

erba, Köln, Mittwoch, 26.07.2017, 12:26 (vor 2437 Tagen)
bearbeitet von Klaus Grube, Donnerstag, 27.07.2017, 07:33

Heimaufenthalt von 1959 bis 1963 also im Alter von 10-14 Jahren
Ich versuche das Erinnern in Kategorien aufzuteilen.
1. das Positive:
-ich spielte Fußball in der Messdienermannschaft -durfte mit der Turngruppe um Lehrer Bosseler im großen Saal vorturnen -habe mit der Theatergruppe das Schattenspiel Hänsel und Gretel als Hexe im Saal aufgeführt und außerdem zur Weihnachtszeit das Krippenspiel als Josef mitgestaltet -ferner mit den kölsch hänneschen Puppen im Saal als Besteva mitmachen dürfen -ich habe Karnevalssitzungen im Saal erlebt, in dem die Bläck Fööss und die Höhner ihren ersten Auftritt hatten. Außerdem einige Theaterstücke gesehen, die ich aber nicht mehr genau auf dem Schirm habe. Ich weiß nur noch, dass ich sehr fasziniert war. -Auch habe ich dort Rollschuh- und Gleitschuhfahren gelernt -in den Ferien fuhren wir ins Kloster Steinfeld: von da Ausflug nach Gerolstein ins Mineralschwimmbad -eine Nachtwanderung zur Ahrquelle nach Blankenheim mit Gruselgeschichten Vorlesung im Wald mit Taschenlampe -die Wanderungen zum Herrmann-Josef Brunnen zum Steinbruch und zur Kakushöhle sind mir noch angenehm in Erinnerung
Außerdem war ich an einem Ausflug in eine Hütte in der Eifel dabei. Ich erinnere mich daran, dass wir Schlehen gepflückt haben und daraus einen Schlehensaft gebraut haben. In der Nähe war ein zerstörter Bunker wo wir oft gespielt haben. Bei einem Sprung von einem Bunkerstein sprang ich mit der Verse in einen rostigen Muniereisenstumpf . Ich verletzte mich so stark, dass man mich am Folgetag nach Hause schickte. Mir war sehr mulmig zu Mute, denn ich musste morgens früh alleine durch den Wald bis zum Bahnhof gehen und dann zurück fahren. Nicht angenehm, aber geschafft.

2. Pflichten die nicht so angenehm waren:
jeden Freitag oder war es Samstag, musste der gesamte Boden erst eingewachst und dann gebohnert werden außerdem mussten die Strümpfe gestopft werden die Betten so lange neu gemacht werden, bis die Nonne zufrieden war das wöchentliche Kartoffelkitschen war auch nicht das Gelbe vom Ei Strümpfe mussten gewaschen werden. Schuhe geputzt und mit Schnürsenkel in den Schuhen mussten ins Regal gestellt werden

3. schlimme Erfahrungen:
die verschiedenen Prügelattacken mit dem Staubwedel ( unter anderem weil ich mir erlaubt habe vom Frisör nicht mit dem bekannten Pisspottschnitt zurück zu kommen) dann hatte ich mich beim Essen einmal übergeben und musste dann das Übergebene nochmal essen des Weiteren hatte die Nonne fünf Älteren die Aufgabe erteilt, mich im Umkleideraum zu verprügeln ( als ich danach in den Speiseraum mit verheulten Augen ankam, meinte sie süffisant "ob ich so gelacht hätte wegen der roten Augen". Ich habe die Jungs mir später Einzeln zur Brust genommen.) auch wurden persönliche Geschenke abgenommen und an andere verteilt es ist auch vorgekommen, dass ich irgendwo das Wort After aufgeschnappt habe und nach der Bedeutung gefragt habe. Ich wurde ausgeschimpft und musste zur Strafe eine ganze Wanne Kartoffeln alleine im Souterrain unter der Küche kitschen. Erklärt wurde mir nichts.

Ich habe die ganzen Ereignisse meines Erachtens deshalb relativ gut überstanden, weil ich mir gedanklich eine Traumwelt aufgebaut habe. Ich betrachte mich auch heute noch als Traumtänzer. Habe aber mit dieser Strategie so mansche Klippen im Leben umschifft.

--
PEB


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