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Geht es anderen auch so? (Allgemein)

Ruth ⌂ @, Köln, Samstag, 17.07.2010, 16:37 (vor 5440 Tagen)
bearbeitet von Ruth, Samstag, 17.07.2010, 17:34

Hallo zusammen,

Ich habe so einige Probleme mit Lob Anerkennung Wertschätzung Vertrauen.......

Ich habe kein Problem andere Menschen zu loben, sie mit Respekt zu behandeln und ihnen nichts aufzuzwingen. Ihre Wünsche und Meinungen zu akzeptieren.
Wenn mir jemand etwas anvertraut, so ist das für mich selbstverständlich, daß ich es für mich behalte. Aber ich vertraue kaum jemandem und bleibe mit meinen Sorgen meisten,aber nicht immer für mich.
Aber ich kann weder mit Lob , Wertschetzung und Anerkennung umgehen. Noch viel weniger kann ich Wünsche äußern und ich weiß auch nicht was ich für mich will. Selbstbewußtsein ist für mich ein Fremdwort. Aber all das kann ich anderen Menschen zugestehen.
Wenn ich mich selber lobe, kann ich es nie ernst meinen und es ist immer nur Ironie. Wenn Lob von anderen kommt kann ich es kaum ertragen.
Kennt ihr auch diese Probleme ?
Ich hoffe das ist nicht zu durcheinander.:-(

--
Liebe Grüße Ruth

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Geht es anderen auch so?

hütchen @, köln, Samstag, 17.07.2010, 18:31 (vor 5439 Tagen) @ Ruth

hallo ruth,

nö, iss nicht zu durcheinander! (für mich)

kann ich gut nachvollziehen. bei mir ist es sicher nicht (nicht mehr) so extrem, aber ich habe lange gebraucht, um ein lob oder eine anerkennung halbwegs anzunehmen, ohne komplett dagegen zu halten. (und das, obwohl ich nicht nicht-selbstbewusst bin.) und die meisten meiner sorgen mache ich auch nur mit mir aus.

ich z.b. hatte (habe noch des öfteren) die blöde angewohnheit, direkt meine negativen seiten darzulegen. und für etwas, das andere an mir positiv finden, ein gegenargument oder einer erklärung zu liefern, warum es gar nicht sein kann. (dass ich z.b. sage "das ist doch nur, weil ich es gern mache, somit also keine arbeit ist")

wie du also lesen kannst - du bist nicht so ganz allein mit dem problem!

schön ist allerdings, dass ich mittlerweile bei dingen die mir wichtig sind mich sogar freuen kann wenn ich gelobt werde - wenn jemand meine sache ansprechend oder schön findet.

gruß
mo

"Achtung" Ruth!!! jetzt kommt ein lob: deine regenbogenbabies sind toll!

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Langzeitstudentin der Toleranz!

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Geht es anderen auch so?

Ruth ⌂ @, Köln, Samstag, 17.07.2010, 19:19 (vor 5439 Tagen) @ hütchen

Hallo Mo, der letzte Satz war fies:-D Aber mal im ernst, es ist eben so das ich es kann, von dahernichts Besonderes. Jeder Mensch kann irgendetwas gut, ich eben das. Aber das ist eben so und nichts besonderes. Nur was ich mache muß mindesdes 100prozentig sein und das ist ganz schön anstrengend. Sch..... Perfektionismus:-(
Danke dir für deine Antwort.

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Liebe Grüße Ruth

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Geht es anderen auch so?

Inge @, Köln, Samstag, 17.07.2010, 19:37 (vor 5439 Tagen) @ Ruth

Liebe Ruth,

Ich bin überzeugt davon,das es vielen von uns so geht!
Wir durften ja auch nicht wir selbst sein!
Wir mussten uns blitzschnell,wie ein Camäleon den gegebenen Situationen
anpassen,um einigermaßen heil aus diesen heraus zu kommen!
Wir wussten doch oftmals garnicht wie und was uns geschah.
Wir sind nicht als Kinder auf-und angenommen worden!
Wir waren einfach, kleine ich weiss nicht was,die dafür bestraft wurden,
das sie kein intaktes Elternhaus hatten!!!

Bei mir hat es auch Zeiten gegeben,in denen ich kein Lob oder sonstiges annehmen konnte!
Oder es gab Zeiten in denen ich es allen Recht machen wollte,egal wie es mir dabei und damit ging!
Bloss immer schön lieb und angepasst sein!

Bis die Zeit kam in der ich begriff,,Hallo,auf dieser Erde gibt es tatsächlich
Menschen(und die nicht zu knapp!)denen kannst Du alles Recht machen und die hauen Dir immer noch eine rein!

Hat ne ganze Weile gebraucht,aber ich bin geheilt!!!

Und ausserdem habe ich einen wunderschönen Job!
Ich arbeite als Tagesmutter! Und so unterschiedlich diese kleinen Zwerge auch sind,sie sind einfach nur liebenswert und bereichern mein Leben ungemein!!!


Liebe Ruth,Du bist nicht alleine mit Deinen Gedanken und Gefühlen!
Vielen fällt es bestimmt sehr schwer so offen wie Du es tust ,damit umzugehen!

So Du Liebe,ich wünsche Dir noch einen schönen Abend und bis bald;-)

LG Inge

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yes we can...

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Geht es anderen auch so?

Ruth ⌂ @, Köln, Donnerstag, 22.07.2010, 17:53 (vor 5435 Tagen) @ Inge

Liebe Inge,
danke für die ausführliche Antwort. Bei mir sind diese Dinge so negativ besetzt, dass ich nicht glaube, das jemals hinzubekommen. Ich bin schon froh, dass ich kein Problem damit habe sie anderen zuzugestehen und das auch zu sagen.

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Liebe Grüße Ruth

Geht es anderen auch so?

ewt @, Köln, Samstag, 17.07.2010, 20:42 (vor 5439 Tagen) @ Ruth

Hallo Ruth,
Ich bilde mir ein ,das Lob mir nichts bringt.Ich fühle mich bei Kritik einfach wohler.Bei Kritik ,kann ich mich beschweren aber was soll ich bei Lob machen.Ich muß es schlucken.Mit der Zeit hab ich aber wenigstens gelernt ein Lob zu akzeptieren.Was ich noch lernen muß ist anderen ein Lob zumachen.Meine Kinder beschweren sich öfter das ich sie sehr wenig lobe.Ich hoffe ich kriege das auch noch hin.

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Ruth ⌂ @, Köln, Donnerstag, 22.07.2010, 17:56 (vor 5435 Tagen) @ ewt

hallo Ewt,
Andere zu Loben ist für mich kein Problem. Meine Kinder und heute meine Enkelin habe ich immer gelobt und tue es heute noch. Du solltest es echt mal versuchen und du wirst sehen deine Kinder freuen sich darüber.

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Liebe Grüße Ruth

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Klaus Grube ⌂ @, Hellenthal, Sonntag, 18.07.2010, 10:44 (vor 5439 Tagen) @ Ruth

Hallo,
wie ich Ruth`s neuen Eintrag gelesen habe musste ich doch erstmal tief in mich kehren und nachdenken wie es den ich empfand und heute empfinde. Füher bei Gruppe Wiesemann habe ich nie Lob bekommen aber neben den Schlägen so manchen Tadel. Der Unterschied zwischen Lob und Tadeln liegt darin das Tadeln eher eine erzieherische mit verhaltenskorrigierender Massnahme zu verstehen ist und Lob seeliche Streicheleinheiten sind, aber man nicht aussübte ja eigentlich nicht kannte.

Früher war Lob für mich nichts anderes als eine Form von verbalen Streicheleinheiten. Doch in den Gruppen wurde man nicht gestreichelt oder geknuddelt folglich wurde man auch nicht gelobt und wenn mal ein Lob kam konnte ich mit diesen "Streicheleinheiten" nichts anfangen. Oft war mir Lob peinlich ja gar zu wiederlich. Fühlte ich mich doch plötzlich umarmt, was mir sehr unangenehm erschien. Kannte ich das umarmen doch nicht.

Oft fungierte man in den Gruppen eher angepasst, so das zumindestens ich nicht den Unterschied von Schlägen und Tadel unterscheiden konnte. Lagen doch Schläge und Tadeln sehr nah bei einander, da beim Tadeln oft eine Warnung schon im Unterton herraus zuhören war, so das es bei der nächsten Verfehlung einen setzte. Tadeln war die Form des Lobes um den Wünschen von Wiesemann noch mehr zu ensprechen.

So blieb es später nicht aus, dass ich mit Lob garnichts anfangen konnte aber mit Kritik schon. Wobei ich allerdings erst lernen musste ob es eine Kritik oder ein Tadeln war. Lagen für mich beide Begriffe damals sehr nahe bei einander.

Bedeutete doch beide Begriffe für mich nichts anderes als noch besser zu werden oder ich mich noch besser den Lebensituationen anzupassen. Dies galt besonders im beruflichen Bereich für mich.

Kritik/Tadel war aber nicht immer für mich ein Anreiz noch perfekter zu werden, eher hatte ich oft das Gefühl wieder einmal auf voller Länge versagt zu haben. Wenn man dann, wie ich damals kein gesundes Selbstbewusstsein hatte verschlimmerte sich das ganze noch in Selbstmitleid.

Und Heute? Heute habe ich immer noch beim Loben ein sehr gemischten Gefühl. Es kommt bei mir darauf an von wem es kommt. Sorry, auch heute noch darf mich nicht jeder Streicheln und folglich mag ich auch noch nicht von jeden sein Lob. Das lasse ich mir aber nicht anmerken.

Also Ruth so konfus ist dein Beitrag nicht im Gegenteil zum Nachdenken eine willkommene Anregung für mich, mal über das Loben wieder Nachzudenken.

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Es gibt immer einen Weg zu uns allen - wir müssen es nur wollen
Mit lieben Grüßen euer Klaus
Internet: http://www.kinderheim-Koeln-suelz.de
Verantwortlich und Kontakt: https://kinderheim-koeln-suelz.de/?page_id=28

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Geht es anderen auch so?

Ruth ⌂ @, Köln, Donnerstag, 22.07.2010, 18:02 (vor 5435 Tagen) @ Klaus Grube

Hallo Klaus,
Das gefühl versagt zu haben, habe ich auch heute noch. Aber mich spornt es schon an dann besser zu werden, obwohl ich mir selber nie genüge. Damit bin ich beim Thema Selbstachtung. Ich habe vor jedem Menchen Achtung kann ihn nehmen wie er ist, ob mit Fehlern oder ohne. Nur bei mir gelingt es mir nicht.

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Liebe Grüße Ruth

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