Hallo Werner

gruseliges Bild, welches Du da zeichnest . . .

ja, auch ich mache mir meine Gedanken zum älter werden und kann da von mir berichten, dass ich auch Panik davor habe, als sabbernder Trottel in der Ecke zu liegen.

Die Frage bei dieser "Herausforderung" stellt sich doch in der Regel nicht, denn jeder hat es in der Hand, wie er seinen Tag gestaltet. Heute und auch Morgen! Ich bin mir durchaus bewusst, dass es viele Ausnahmen (z.B. Krankheiten/Schlaganfall/erneute Schicksalsschläge)gibt und auch immer geben wird. Ich bin nun 35 Jahre alt und ich hoffe, dass ich nen richtig alter und schrulliger Sack werde, welcher sich ab und an mit nem Kissen ans Fenster legt und die pupertierenden Lümmels auf der Straße blöd anpflaumt

Mal im Ernst, ich habe in einem anderen Thread geschrieben, dass ich mich immer als Außenseiter fühle. Ich denke, dass ich dieses auch nicht mehr loswerde. So bin ich mittlerweile hingegangen und arrangiere mich damit so gut es geht. Manchmal ist es auch ein tolles Mittel in eine Gruppe vorabzuwerfen..."auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, aber meine Meinung ist anders, weil..."

Was ich damit ausdrücken möchte ist folgendes, jeder hat es in der Hand sich mit Menschen zusammenzubringen. Ich weiß, jetzt werden sicherlich einige kräftig aufschreien. Ich habe fast 3 Jahre im erwachsenenalter alleine gelebt und bin nur noch aus meiner Wohnung gegangen wenn es dunkel war. Strom und Gas hatte ich nicht. Die Wohnung habe ich hinterher von mehreren jetzt EU Bürgern polnischer Herkunft für 1000€ cash Täsch komplett entmüllen und räumen lassen.
Ich habe wieder lerenen müssen mich in Gruppen zu arrangieren und noch viel wichtiger(!) Menschen wieder aushalten zu können. Daher will ich nie wieder einsam sein!

Aus einigen meiner Erfahrungen kann ich Dir nur mit auf dem Weg geben, dass ich heute größten Wert auf langfristige Freundschaften lege!!

Kennst Du / Kennt Ihr den Satz: Bei Freunden kann man sich den Fehltritt schon mal erlauben! Eine richtige Freundschaft kann das ab!

F**k it! Für mich sind heute meine wirklichen Freunde mit das wichtigste was es gibt. Die kann ich mir nämlich aussuchen! Was ich bei meinen Verwandten nie konnte. He he he, darum habe ich auch heute mit all denen keinen Kontakt mehr.

Ich hole mal bei diesem Thema ein weiteres emotional behaftetes Thema mit an Board: Weihnachten: Ich habe für mich herausgefunden, dass ich Weichnachten gerne mit Freunden verbringen WILL! Meine Frau und ich haben daher eingeführt, dass am 2 Weihnachtstag jeder bei uns zu hause willkommen ist. Dabei spielt es keinerlei Rolle aus welchem Umfeld wir die Personen kennen:
Freunde, Arbeitskollegen, Schule, Sport.....was auch immer. es wechselt auch von Jahr zu Jahr wieviel Personen kommen. Ohne Zwang mit lekker Essen und Wein . . . und dieser Typ Christus, der bekommt bei mir Katzenfutter!

Ich will fest daran Glauben, dass meine Frau und meine Tochter hoffendlich immer zu mir halten werden. Ich weigere mich zu glauben, dass ich im alter keine Freunde mehr haben werde! Darum bin ich in verschiedenen Bereichen heute aktiv und ich werde dieses auch bleiben. Ich kann und will hier auch nicht von x-tremen ausgehen! Das ist mir zu viel Energieverschwendung. Da gehe ich lieber 2 Stunden radfahren.

Ich finde aber auch ne "Alten WG" ne sehr geile Idee. Mo, dass werde ich bei Gelegenheit mal aufgreifen*lach* Stelle mir gerade son völlg konsternierten Zivi vor, dem am House hörenden, mit dem Kopf wackelnden Opa nicht weiterkommt.....herrlich! Oder der Zivi, der dem Opa nun nennen muß, dass er jetzt keine Runde Online Shooter mehr zocken darf oder er dreht ihm den W-Lan zu. *grins*

Es gibt nur eine Zeit,
in der es wesentlich ist, zu leben
- diese Zeit ist jetzt!!!!!

Greeetz

Little Bird

Hallo Werner,
ich kann deine Gedanken voll verstehen.Ja es wird so sein, wie du es beschrieben hast.Solange man keine Menschen hat ,die mit dir deine Freizeit
"Leben" teilen ,wirst man auch im Alter einsam bleiben.Bei vielen Heimkindern ist es so ,das der Kontakt zur eigenen Verwandtschaft zu 0% tendiert.Damit fällt ein Zweig der bekannten Menschen schonmal weg.Mit den Freunden und Bekannten ist das auch so eine Sache.Wir sind nicht dazu erzogen worden gefühlvolle soziale Freundschafften ein zugehen.Wenn es dochmal dazu kommt , wurden wir früher von irgendeinem(Erzieher) darauf hingewiesen .Da ein Langzeitheimkind in seiner Kindheit bestimmt 1000 Kinder kommen und gehen gesehen hat, tendiert man leicht zu der Überzeugung,weg ist weg.Das ist eigentlich eine super Einstellung für das jetzt.Aber es gibt auch ein Später .
Dafür sind diese Eigenschaften aber Gift.Da Heute keiner mehr da ist ,der einem sagt was zu tun ist,muß man es selber tun.Auch wenn es ganz ganz viel Überwindung kostet.Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich.Das perverse an der Sache ist.Das man in den Spiegel schaut und sagt:"Hey ich hab alles gemacht um mir ein soziales Umfeld aufzubauen aber keiner wollte."
Es gab Zeiten in meinem Leben da kannte ich viele Menschen aber fast keiner kannte mich.Ich kann dir nur einen Vorschlag machen wie man dieses Problem angehen kann.In gewissen Stunden das Gehirn aussetzen lassen und das Herz entscheiden lassen.Sich überwinden und angreifbar machen lassen.Der Gegenüber weiß nicht ,das man einen Weg geht ,den man noch nie gegangen ist.Wenn man das geschafft hat,Leute kennenzulernen und einen Freundes- und Bekanntenkreis hat,sind die alten Denkweisen wieder zu gebrauchen.Gefühlslos über zwischenmenschliche Probleme zu analysieren.Man sollte dann aber nicht vergessen das man noch ein Herz hat.
Ich weiß nicht ob du mit dieser Nachricht etwas anfangen, wenn ja ist das Klasse.
Liebe Grüße Ralf

bernd, herzlichen dank für den link!

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Langzeitstudentin der Toleranz!